Auftragswerk von Judit Polgar.
für Gesang, Klavier und Licht.
Teil des Projektes ‚Wir sind aussergewöhnlich‘.
Dauer: 5’.
Auch konzertant und ohne Licht aufführbar.
Uraufgeführt am 15.3.2010, Theater Rigiblick.
Ausführende
Judit Polgar (Piano), Barbara Fuchs (Sopran)
Werkinformation
Ausgehend von Baudrillards Begriff der ekstatischen Gesellschaft, welche im Buch ‚Die fatalen Strategien’ umrissen ist. Zentrale These der ekstatischen Gesellschaft ist die Beobachtung, dass jegliche Inhalte nur Scheininhalten sind. Dies lässt sich immer dort empirisch nachweisen, wo Gegensätze austauschbar sind. Echte Inhalte bieten Widerstand und sind ‚heiss’; Scheininhalte sind austauschbar und ‚cool’. Kompensiert wird die Scheinhaftigkeit durch ‚Aufwertung’ der Oberfläche. Je pompöser und spektakulärer die Oberfläche, desto eher lässt sich die Inhaltsleere kaschieren.
Immer dort, wo nichts mehr ist, entsteht eine Art Überfülle. (Baudrillard)
Kompositorisch versuchte ich, die Scheinhaftigkeit darzustellen. Ich wollte eine Scheinmusik schaffen: Scheinpolyphonie, Scheinexpressivität, Scheinkomplexität. Jedoch – wenn Baudrillards Beobachtung stimmt, dass jegliche Inhalte indifferent sind, so heisst dies für vorliegendes Werk: Ob die Musik Musik ist, oder nur Scheinmusik, lässt sich nicht feststellen.